Hasenbergl

Der Name Hasenbergl ist seit ca. 1900 gebräuchlich. Der in der Eiszeit entstandene bis zu 8 m hohe Lehmhügel zieht sich von der Dülferstraße bis zur Aschenbrennerstraße. 1697 ist noch die Bezeichnung „Leimpichel“ (= Lehmhügel) vermerkt. Als hier Kaninchen und Hasen zur herrschaftlichen Jagd gehegt wurden entstanden die Namen „Kuniglberg“ (1753) und Kaninchenberg (1812 und 1852). Auf einer Karte von 1809 ist eine Hasenhütte des königlichen Wildhüters eingezeichnet. Ferner ist im 19. Jahrhundert beim Korbinianiholz eine Schinderhütte (Abdecker) vorhanden. Um 1890 entstand dort ein Bauernhof mit einem kleinen Wirtshaus, das als Ausflugsgasstätte Waldhof von der Wirtsfamilie Flaucher betrieben wurde sowie eine 1920 errichtete Baumschule.

Nach deren Abriss 1928 diente das Hasenbergl und Umgebung als militärisches Übungsgelände, das nach dem Krieg die Amerikaner und von 1955 bis 1959 die Bundeswehr nutzten, daher im Volksmund auch „Panzerwiese“ genannt.

1952 ließ die Wehrmacht Baracken für die Fliegertechnische Schule Schleißheim bei der Klause „Zu unserer Lieben Frau“ von Herzog Wilhelm V.  errichten. Von den Amerikanern wurden 1945 die sog. „Displaced Persons“ in das Lager eingewiesen, die hauptsächlich aus Osteuropa stammten. Die Stadt kaufte 1953 das Gelände, um in den mittlerweile geräumten Baracken Obdachlose unterzubringen. Offiziell wurde erst 1962 das Lager Frauenholz von Oberschleißheim nach München umgemeindet. Aufgrund der Wohnungsnot in München griff die Stadt auf die Grundstücksreserven am Hasenbergl zurück und förderte den sozialen Wohnungsbau durch das Großprojekt einer Trabantenstadt. Die Grundsteinlegung fand am 1. Mai 1960 statt. Es entstanden 5377 Miet- und 168 Eigentumswohnungen sowie 48 Eigenheime für 17400 Menschen. Zwischen 1965 und 1968 wurden Wohnungen für weitere 7000 Einwohner gebaut (Hasenbergl-Süd). In diesem Bereich fanden auch Senioren ein Domizil mit dem 1974 eröffneten Wohnstift Augustinum nebst Cafe, Theatersaal und Schwimmbad. 1980 folgte im Nordteil des Hasenbergls das Alten- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt. Auch den Verkehrsverbindungen wurde Rechnung getragen: 1964 wurde die Straßenbahn-Linie 8 bis zum Hasenbergl verlängert, 1996 dann die U-Bahn mit der Endstation Feldmoching.

Blick auf die Lagerstraße
(Foto Klaus Mai)

Grundsteinlegung für die Großsiedlung von Oberbürgermeister Dr. Vogel am
25. Mai 1960
(Foto Klaus Mai) 

Bau der Großsiedlung Hasenbergl 1961 (Foto Klaus Mai)